Bilderreise - 15. Tag

… Dann beginnt die Altstadt, prächtige Paläste, Kirchen, altes, edles Gemäuer. Kein Blick dafür, immer nur vorwärts. Denke plötzlich daran, wie durch das alte Burgos, der Stadt der Autodafés, in langen Zügen die Verurteilen zum Scheiterhaufen gezogen sind, oft singend, am Rand die versammelte zuschauende Bürgerschaft. Prompt sehe ich im Augenwinkel diesen Zug, sehe Kapuzenmänner, höre Trommelwirbel. Die Kathedrale ist erreicht, machtvoll und prächtig steht sie da, ich lasse sie buchstäblich links liegen. Doch sie lässt sich das nicht so einfach gefallen, sie stellt ihre Energien den meinen entgegen, packt mich von hinten am Kragen.
Auf einen Schlag sind die Kräfte zu Ende, der Rausch verflogen. Auch die Männer vor mir sind langsamer geworden. Wir lächeln uns erschöpft an, gehen eine kleine Weile nebeneinander her. Ein kurzes: de dónde eres - wo kommst du her? Sie stellen sich als Basken vor, nicht als Spanier. Dann geht es wortlos weiter. Aus der Altstadt hinaus, über eine Brücke, lange durch einen Park am Fluss entlang. Und dann, wie eine Erscheinung aus dem Boden gewachsen, die Herberge. Ich bin sechs Stunden fast ohne Pause gegangen. …

 





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